Historie
In der Vergangenheit haben sich viele Forscher mit der Frage nach der Entwicklung der modernen Schwimmtechniken auseinandergesetzt. Everard Digby verfasste bereits 1587 das Buch: „De arte natandi“. 1696 erschien in Paris: „L’Art de nager“ („Die Kunst des Schwimmens“) von Melchisédech Thévenot lange Zeit wurde in Europa basierend auf der Grundlage dieses Buches die Technik des Brustschwimmens hierfür präferiert.
Johann C. F. GutsMuths brachte 1798 sein Schwimmkunst-Buch heraus. Dieses Buch kann wesentlich für die späteren Versuche der Hallenser Halloren angesehen werden um das Schwimmenlernen zu methodisieren. Da die Halloren festgestellt hatten, dass man in einer stark salzhaltigen Sole leichter schwimmen kann, war der Weg zur technisch umsetzbaren Bewegungslehre der im Schwimmbuch sehr schematisch beschriebenen Motorik geebnet. GutsMuths darstellten gliederpuppenhaften Bewegungen waren ihrer Ausprägung nach jedoch kaum geeignet eine brauchbare Schwimmtechnik zu entwickeln.
Um 1837 entwickelte sich das moderne Wettkampfschwimmen in den Hallenbädern Londons. Es wurde entweder als Brust- oder als Seitenschwimmen geschwommen. In Seitentechnik schwamm der Engländer J. H. Thayers die 100 Yards in 1:02,50 Minuten bereits im Jahr 1895. Bis in die 1950er Jahre hinein war das Brustschwimmen – die zumeist als erste erlernte Technik – die einzige Schwimmart, für die genaue Regeln festgelegt waren.
1873 entwickelte Sir John Arthur Trudgen in England das „Hand-über-Hand-Schwimmen“, dieser Schwimmstil wurde daraufhin „trudgen“ genannt. Die Arme wurden aus dem Wasser nach vorne geführt, ähnlich wie beim Seitenschwimmen, nur wechselte man stets von einer auf die andere Seite und führte zusätzliche Scherenbeinschläge aus. Frederick Lane ein australischer Schwimmer gewann „trudgte“ im Jahr 1901 die 100 Yards in 1:00,0 Minuten.
Der Australier Richard Cavill wandte statt des unharmonischen „Trudgens“ die flüssigere Technik der einheimischen Bevölkerung der Salomonen an. Diese kombinierten den Kraulbeinschlag mit dem beidseitig abwechselnden Überwasserarmzug. Cavill erreichte mit dieser „Australischer Crawl“ genannten Technik 1902 über 100 Yards eine Weltrekord-Zeit von 58,4 Sekunden.
David Armbruster fand 1934 – Trainer an der „University of Iowa“ – heraus, dass beide Arme beim Brustschwimmen auch über Wasser nach vorne zurückgeführt werden konnten. Dieses „Schmettern“ erhöhte die Schwimmgeschwindigkeit, kostete aber mehr Trainingsaufwand und Kondition. 1935 schwamm Jack Sieg, ebenfalls von der „University of Iowa", auf der Seite, mit den Beinen wie mit einem Fischschwanz schlagend. Er verfeinerte seine Technik und konnte es schließlich auch auf dem Bauch. Armbruster und Sieg kombinierten das Schmettern der Arme und den Beinschlag und schufen damit die anfangs „Butterfly“ genannte Schwimmtechnik. Mit zwei Beinschlägen bei jedem Armzug schwamm Sieg damals die 100 Yards in 1:00,2 min. Anderen Angaben zufolge war es 1935 ein Amerikaner namens Brydenthal, der diese Technik erstmals schwamm. Das zunächst als regelwidrig betrachtete „Schmetterlings-Brustschwimmen“ wurde erst im Jahre 1953 als eigene Wettkampf-Schwimmart legalisiert.